Die generative Vermehrung

Orchideensamen kann vor Öffnung der Kapsel steril geerntet werden. Da trotzdem eine Infektion möglich ist, soll diese Methode nicht erörtert werden. Es gibt einige Sterilisationsverfahren. Das einfachste ist die Behandlung mit Chlorkalk. 10 Gramm frischer Chlorkalk wird in 140 ccm Wasser gelöst, der Aufguß filtriert. In einem kleinen Reagenzglas übergießt man den Samen mit einigen Kubikzentimetern Filtrat und schüttelt das Ganze etwa 10-20 Minuten gut durch.

Auf einer elektrischen Kochplatte erhitzt man in einem breiten, flachen Gefäß Wasser bis zum Kochen, in welchem Zustand es während der Aussaat oder während des Übertragens auf neuen Nährboden bleiben muß. Der aufsteigende Wasserdampf gewährleistet eine für das sterile Arbeiten genügende Keimfreiheit der Luft, sofern dieselbe möglichst unbewegt bleibt.

Zur Aussaat nimmt man in die linke Hand ein mit Nährboden – wie vorstehend geschildert – vorbereitetes Reagenzglas, sowie das Glas mit dem sterilen Samen, von dem die Sterilisationsflüssigkeit abgegossen wurde. Mit der rechten Hand wird mittels eines genügend langen Impfspatels eine kleine Menge Samen auf der Oberfläche des Nährbodens möglichst gleichmäßig verteilt, der Wattepfropfen über einer Gasoder Spiritusflamme abgeflammt und wieder aufgesetzt. Er kommt so weit in das Glas, daß ein geringer Zwischenraum zwischen seiner Oberkante und der des Reagenzglases entsteht. Als Abdeckung kommt nun eine dünne Schicht Zellstoff, die zur Abwehr eindringender Bakteriensporen mit einem Fungizid eingepudert wird. Den Abschluß bildet eine Kappe aus dünner Folie. Dieses Material verdient den Vorzug gegenüber Papier, da es die Wasserverdunstung aus dem Nährboden weitgehend verhindert.

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