Die Pflanzstoffe – Teil 2

Die wichtigsten Pflanzstoffe kurz charakterisiert :

Osmunda-Faser ist das Wurzelwerk des Königsfarns Osmunda regalis. Es ist ein sehr hartes, sprödes Material von guter Beständigkeit und ausgezeichneter Durchlüftung; enthält kaum mineralische Bestandteile: Nachteile: relativ hoher Preis. International zur Zeit am meisten verwendet.

Polypodium-Fasem sind die Wurzeln des Tüpfelfarns Polypodium vulgare. Gegenüber Os-munda ein sehr feines, weiches Material von geringerer Beständigkeit und Durchlüftung, eine Beimengung erdiger Bestandteile ist kaum vermeidbar. Durch diese mineralischen Beimengungen erscheint Polypodium etwas nährstoffreicher als Osmunda. Verwendung nur noch in geringem Umfang, für Kleinorchideen jedoch unerläßliche Bedingung zur Befestigung für Blockkultur.

Sumpfmoos = Sphagnum squarrosum ist wie die vorgenannten Substrate nicht allein verwendbar, sondern wird in einem differenzierten Verhältnis gemischt. Relativ großes Wasserspeicherungsvermögen, niedriger Reaktionsgrad im saueren Bereich. Nachteile: rasch verrottend, Gefahr der Einschleppung von Schnecken.

Buchenlaub – im Herbst gesammelt und trocken auf bewahrt – ist ein guter Zusatz bis zu 20% für epiphytisch wie terrestrisch wachsende Orchideen.

Diesen „klassischen“ Pflanzstoffen stehen die in neuerer Zeit verwendeten gegenüber: Baumfamstämme in Abschnitten zur Bepflanzung oder geraspelt als Substrat entsprechen etwa der Osmunda-Faser; die Struktur ist noch härter, insgesamt gleichmäßiger und ohne mineralische Beimengungen. Kiefemrinde ist ein gleichwertiger Ersatz für die in den USA viel verwendete Rinde einiger Tannenarten, als „Wonder-Bark“ in den Handel gebracht. Die Rinde muß von älteren Kiefern stammen, also eine gewisse Stärke besitzen. Nach maschineller Zerkleinerung erfolgt die Sortierung durch Siebe in drei Größen. Vor der Verwendung ist eine mehrstündige Wässerung in einer 1 bis 2 ‰igen Volldüngerlösung angebracht, um das Material etwas mit Nährstoffen anzureichem. Kiefemrinde besitzt viele Vorzüge: gute Durchlüftung, langsame Zersetzung (etwa 4 Jahre bis zum völligen Zerfall), großes Wasser-haltungsvermögen, niedrigen Preis.

Torf ist der PflanzstofF mit großer Zukunft. Er ist schon vielfach erprobt; die Erfolge sind zum größten Teil ausgezeichnet. Seine Billigkeit ist ein wichtiger Faktor für Erwerbskulturen in großem Umfang, besonders für das Auspflanzverfahren. Zur Verwendung sollte allein weniger zersetzter Sphagnum-Torf aus jüngeren Hochmooren kommen, also ein grob-faseriges Material. Für den Orchideenfreund ist dieser Pflanzstoff weniger geeignet, da eine laufende Kontrolle des NährstofFverhältnisses erforderlich erscheint.

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