Wie aber kommt man zu Erfolgen? – Teil 1

1 Brassavola flagellaris; 2 Brassia verrucosa; 3 Phalaenopsis ‘Grace Palm’; 4 Phalaenopsis ‘Monique5; 5 Oncidium varicosum rogersii; 6 Dendrochilum glumaceum; 7 Odontoglossum crispum; 8 Calanthe veratrifolia

Wie aber kommt man zu Erfolgen?

Den Anfänger lockt es, sich Pflanzen zu beschaffen, die ihm durch bestimmte Eigenschaften als begehrenswert erscheinen. In erster Linie wird es die Schönheit der Blüte sein, die irgendwo – vielleicht in einem Botanischen Garten oder als Schnittblume in einem Blumengeschäft -zu bewundern ist.

Von vornherein sei gesagt: Es ist unmöglich, auf beschränktem Raum Orchideen aus verschiedenen Klimazonen der Erde gemeinsam zu pflegen. Hindernd sind wesentlich die differenzierten Temperaturansprüche. Sie erfordern eine räumliche Trennung. Wie ist dies zu ermöglichen?

Wer Orchideen zu pflegen beabsichtigt oder seine bestehende Sammlung weiter ausbauen möchte, sollte in erster Linie die vorhandenen Temperaturverhältnisse als Grundlage benützen, um eine entsprechende Auswahl geeigneter Arten zu treffen. Sind jedoch die Wünsche auf bestimmte Arten konzentriert, so müssen die ihnen zusagenden Temperaturen geschaffen werden, wenn Dauererfolge erzielt werden sollen. Es ist wenig sinnvoll, alle möglichen Orchideen, die gegensätzliche Ansprüche stellen, zusammenzutragen und sie unter gleichartigen Bedingungen zu pflegen. Ebenso abwegig ist es, eine Spezialsammlung aufzubauen, wenn die gegebenen Umweltbedingungen von vornherein als nicht zuträglich zu betrachten sind.

In dem Abschnitt „Die Umwelt“ sind die Verhältnisse des heimatlichen Standortes in großen Zügen erläutert. Innerhalb der gärtnerischen Praxis hat man drei Gruppen gebildet, die mit den Bezeichnungen kalt, temperiert und warm etwa den Anforderungen der betreffenden Pflanze an die Temperatur entsprechen. Es ist durchaus möglich, in diese drei großen Gruppen die bestehenden Arten einzugliedern, gleichgültig, aus welchem Teil der Tropen die Pflanzen kommen. Damit entsteht für den Anfänger oder Fortgeschrittenen lediglich die Notwendigkeit, sich über Heimat und Klima einer begehrenswerten Art zu orientieren und daraus die Schlußfolgerung zu ziehen, ob sie für seine Verhältnisse geeignet ist oder nicht.

In früheren Anleitungen zu erfolgreicher Orchideenpflege im Heim wurde stets nur eine recht bescheidene Anzahl von Arten als geeignet bezeichnet. Dieser Standpunkt ist überholt. Erfolge mit relativ anspruchsvollen Orchideen bei der Haltung im Zimmer haben bewiesen, daß bei dem nötigen Einfühlungsvermögen kaum noch in dem Umfang wie früher. Einschränkungen nötig sind. Wenn durch den Einsatz moderner Technik in geschlossenen Behältern erhöhte Luftfeuchtigkeit und ausreichende Belichtung gegeben werden kann, verringern sich die Beschränkungen noch mehr. Denn dann ist auch die Temperatur in beliebigen Grenzen zu regeln, während sie bei freier Aufstellung der Pflanzen im Zimmer durch das durchschnittliche Wohnklima festliegt.

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