Orchideen Illustrationen – 16 Jahrhundert – Teil 3

Aus: „Rerum medicarum Novae Hispaniae Thesaurus, seuplantarum, animalium, mineralium Mexicanorum historia ex Francisci Hernandez relationibus … conscriptis a Nardo Antonio Reccho … collecta ac in ordinem digesta a J.Terentio”. Rom 1651.

In dieser mexikanischen Naturgeschickte treten uns wohl erstmalig Abbildungen von tropischen Orchideen der Neuen Welt entgegen. Die von Francisco Hernandez, dem Leibarzt Philipps II., unter ihrem indianischen Namen Coatzonte coxochitl beschriebene Orchidee ist nach H. G. Reichenbach (in: Xenia Orchidacea, 1858) mit Stanhopea tigrina BATEM., die auch noch als St. hernandezii bezeichnet wird, identisch (vgl. Seite 106). F. Hernandez, der zwischen 1571 bis 77 die Flora und Fauna Mexikos erforschte, ließ zahlreiche Abbildungen von Pflanzen und Tieren anfertigen, auf die vermutlich auch unser Holzschnitt aus der römischen Ausgabe von 1651 zurückgeht. Wenn auch für die Zeichnungen offenbar Naturobjekte als Vorlage dienten, so haben doch die Darstellungen durch die Übertragung in den Holzschnitt viel an Aussagekraft verloren.

Im Text, der auch spätere Zusätze enthält, wird eine Beschreibung dieser Orchidee gegeben, vor allem aber ihre außerordentliche Schönheit gerühmt. Ferner wird hervorgehoben, daß sie nicht nur als Zierpflanze Eingang in die Gärten fand, sondern von den Indianern auch als Droge genutzt wurde.

Zu Ehren der Accademia dei Lyncei in Rom, die sich um die Herausgabe dieser mexikanischen Naturgeschichte verdient gemacht hat, wurde unsere Orchidee auch als Flos Lyncis, Luchsblume, bezeichnet. Sie erscheint auch als Vignette an mehreren Stellen dieses Werkes.

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