März – Monatlicher Arbeitskalender

Die im vorigen Monat andeutungsweise sichtbar gewordenen Zeichen der einsetzenden Vegetationsperiode werden nun allenthalben stärker spürbar. Es ist schwer zu entscheiden, ob die Wurzelbildung und die Triebentwicklung primär sind und durch entsprechende Pflegemaßnahmen gefördert werden oder ob umgekehrt diese Maßnahmen primär sind und die Entwicklung einleiten. Eine Steuerung ist in gewissen Grenzen möglich. Man kann die Bildung des Neutriebes verfrühen oder verzögern. Erhöhung der Feuchte der Luft und des Pflanzstoffes, stärkere Einwirkung von Licht und Temperatur geben die Anregung. Verlängerung der Ruhezeit durch wenig Feuchtigkeit und relativ niedrige Temperatur verzögern die Triebentwicklung. Man sollte Extreme vermeiden, weil der natürliche Rhythmus, welcher jeder Pflanze arteigen eingeprägt ist, erhalten bleiben muß, um Schäden zu vermeiden.

Sehr starke Temperaturgegensätze sind nicht mehr zu befürchten. Die natürliche Erwärmung durch Einwirkung des Sonnenlichtes nimmt zu und mindert die nachteiligen Auswirkungen jeglicher Art von künstlicher Beheizung. Trotzdem ist dieser noch große Aufmerksamkeit zu schenken, um nächtlicher Auskühlung zu begegnen. Die Steigerung der Lichtintensität erfordert, sofern die Pflanzen im Glashaus gepflegt werden, u. U. schon eine Schattierung an sonnigen Tagen. Für Pflanzenfenster in Südlage gilt dasselbe. Zu bedenken ist, daß die Pflanzen nach der langen Zeit stark reduzierten Lichtes besonders empfindlich sind und durch plötzlichen Überfluß Schaden leiden können.

Die Feuchtigkeit muß allmählich gesteigert werden. Gegenüber dem Gießen sollte man das Spritzen oder Vernebeln bevorzugen. Es ist eine Möglichkeit, die Wurzelbildung zu fördern. Die Pflanze hat das Bestreben, ihren Wasserhaushalt zu sichern. Daher wird sie bei Mangel an Feuchtigkeit mehr Wurzeln entwickeln, was insgesamt der ganzen Pflanze förderlich ist. Wasser sollte nicht nach 12 Uhr gegeben werden, besonders dann nicht, wenn eine stärkere nächtliche Abkühlung zu erwarten ist. Pflanzen aus allen drei Temperaturbereichen können jetzt – soweit erforderlich – umgetopft werden.

Cattleya/Laelia: Die bei diesen Orchideen meist verhältnismäßig großflächigen Blätter sind jetzt besonders empfindlich gegen zu starke Sonneneinwirkung bei unbewegter Luft. Fühlen sie sich sehr warm an, so muß unbedingt Schatten gegeben oder gelüftet werden. Die Blatterwärmung ist nicht immer der Lufttemperatur gleich. Leider wissen wir noch wenig über dieses Verhältnis, welches aber sehr bedeutungsvoll für das Wohlbefinden der Pflanze sein kann. Günstige Wachstumsbedingungen fördern die Entwicklung der Neutriebe, von deren endgültiger Beschaffenheit der künftige Blüherfolg abhängt.

K: tags +13-16°, nachts +10-12°C,

T: tags +18-21°, nachts +16-18°C,

W: tags +21-23°, nachts etwa +21 °C.

Cymbidium: Abgeblühte oder nichtblühende Pflanzen erhalten neben möglichst viel Licht höhere Luftfeuchtigkeit, aber auch schon genügend Frischluft. Umpflanzen sollte man nur, wenn unbedingt erforderlich. Eine Schonung der fleischigen Wurzeln ist sehr wichtig. Cymbidium reagieren häufig auf das Umpflanzen durch Nicht-blühen in der nachfolgenden Blühperiode.

Paphiopedilum: In allen drei Temperaturbereichen sorgt man durch hohe Luftfeuchtigkeit und rechtzeitige Schattierung für günstigste Voraussetzungen zu neuer Wurzelbildung.

Phalaenopsis: Hohe Wärme, Luftfeuchtigkeit und bereits gemilderte Lichteinwirkung fördern Wurzel- und Blattentwicklung. Phalaenopsis sollten alljährlich verpflanzt werden. Die Zeitspanne hierzu ist nicht eng begrenzt, sondern kann bis August ausgedehnt werden, sofern die Umweltbedingungen günstig sind.

Dendrobium: Die Arten aus den monsunbeeinflußten Gebieten des asiatischen Festlandes blühen jetzt. Dendrobium phalaenopsis und sein Formenkreis einschließlich der Hybriden ist in diesem oder im nächsten Monat zu verpflanzen. Die Temperaturen und die Luftfeuchte müssen dann möglichst hoch liegen. Die sich neu bildenden Triebe sind sehr empfindlich gegen Spritzwasser und faulen, wenn es über Nacht bleibt, leicht aus.

Odontoglossum und Oncidium werden ebenfalls verpflanzt. Übermäßige Wärme und Feuchtigkeit ist zu vermeiden, man gibt aber möglichst viel Licht.

Calanthe: Die Knollen der laubabwerfenden Arten und Hybriden, die bisher völlig trocken geruht haben, zeigen neue Wurzelbildung und werden umgepflanzt. Sie benötigen nun viel Wärme, Licht und allmählich-gesteigerte Feuchtigkeit.

Coelogyne: Alle Arten werden – soweit erforderlich – umgepflanzt. Coelogyne cristata wird hierbei neu formiert, damit alle Triebe die Möglichkeit erhalten, in den humosen Pflanzstoff einzuwurzeln.

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