Januar – Monatlicher Arbeitskalender

Die gesamten Pflegemaßnahmen beschränken sich wesentlich auf die Abstimmung der Wachstumsfaktoren zur Großwetterlage. Die Temperaturen sollen etwa folgende Werte aufweisen (gelegentliche Schwankungen kürzerer Dauer um 2-3° sind tragbar):

K: tags +13°, nachts +10°C,

T: tags +16-18°, nachts +15-16°C,

W: tags +21°, nachts +19-21 °C.

Sofern die Pflege im Gewächshaus erfolgt, kann die Temperatur wesentlich beeinflußt werden durch Niederschläge und Wind. Stärkerer Temperaturrückgang bei nächtlichem Aufklaren muß berücksichtigt werden. Bei langanhaltendem trübem, kaltem Wetter ist besondere Vorsicht mit der Feuchtigkeit geboten. In allen Temperaturbereichen darf nachts kein Feuchtigkeitsüberschuß vorhanden sein. Eventuell notwendige Bewässerung muß in den Vormittagsstunden erfolgen. Vernebelung von Wasser am Nachmittag zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in der warmen Abteilung ist noch möglich, wenn die Heizwärme das Abtrocknen der Pflanzen bis zum Abendstand gewährleistet. Je niedriger die Temperatur, desto weniger Feuchtigkeit, dies ist die Devise für die kühl zu haltenden Orchideen.

Cattleya/Laelia: Temperaturen mäßig, um vorzeitigen Triebbeginn zu verhüten = tags +16-18°C, nachts +12-15°C. Ballentrockenheit unbedingt vermeiden.

Pflanzen, welche Knospen zeigen, etwas feuchter halten, um gute Entwicklung derselben zu sichern.

Cymbidium: Mäßig feucht, keinesfalls zu naß; Pflanzen mit Knospen normal feucht halten, nie warm stellen, weil sonst Verlust der Knospen durch Gelbwerden zu befürchten ist. Luftfeuchtigkeit ist auch für ruhende Pflanzen unerläßlich.

Paphiopedilum: Nur geringe Einschränkung der Feuchtigkeit. Temperaturen innerhalb der drei Bereiche wie allgemein angegeben, für Pflanzen im Knospenstadium zu einwandfreier Blütenbildung etwas erhöht.

Phalaenopsis: Gleichbleibend hohe Temperatur, keine Ruhezeit, kein starkes Austrocknen, sonst besteht Gefahr für die Pflanze; Knospenbildung sollte unter stärkstem Licht erfolgen, weil sonst Gelbwerden unvermeidlich ist.

Dendrobium: Völlige Ruhe innerhalb der Temperaturbereiche, Wärme je nach Herkunft differenziert, Feuchtigkeit mäßig bis gering, Luftfeuchtigkeit ausreichend,

Schutz vor Roter Spinne und Thrips.

Hartbulbige Oncidium, Odontoglossum und ähnliche Orchideen brauchen wenig Wärme und Wasser.

Laubabwerfende Orchideen, wie Calanthe, Catasetum u.a. sind völlig trocken zu halten.

Paphiopedilum der wärmeren Sektion können – sofern ohne Blüten oder Knospen -verpflanzt werden; Feuchtigkeit danach gering, häufiges Spritzen oder Nebeln ist erforderlich.

Unter günstigen Voraussetzungen sind gegen Mitte bis Ende des Monats die ersten Ansätze zu neuem Wurzelwachstum erkennbar. Es ist ein sichtbares Zeichen, daß die schwierigste Zeit überwunden ist – erfreulich für den mit seinen Pflanzen eng-stens verbundenen Pfleger.

1 Querschnitt durch das Spitzenmeristem; 2 Protocorm-Klumpen von Cymbidium; 3 Protocorme von Cymbidium mit beginnender Blattbildung; 4 Rotor

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