Der Sproßaufbau

Der Sproßaufbau

Man unterscheidet innerhalb der Orchideenfamilie zwei Grundformen des Sproßaufbaues:

A. Der Sproß wächst aus dem Keimling in dauernder Verlängerung seiner Achse unter Bildung von Wurzeln und Blättern meist senkrecht nach oben weiter, ohne seitliche Nebentriebe zu bilden. Der so entstehende einheitliche Sproß heißt Monopodium, die Wuchsform mono-podial.

B. Der Sproß wächst aus dem Keimling meist waagerecht, er entwickelt je Vegetationsperiode einen senkrechten Stengel und Blätter und beendet damit bis zum nächsten Jahre das Wachstum. Dieses setzt sich dann mit der Bildung einer oder mehrerer Seitenknospen in gleicher Wuchsform mit Stengel und Blättern fort, ein sich praktisch unbegrenzt wiederholender Vorgang. Es ergibt sich eine Scheinachse, mit Sym-podium bezeichnet, die Wuchsform ist sympodial.

Monopodialen Wuchs haben z.B. Vanda, Phalaenopsis, Angraecum; der Stamm ist mehr oder weniger lang. Sympodiale Wuchsform finden wir bei Cattleya, Coelogyne, Dendrobium, On-cidium, Miltonia u. a.; viele Triebe verbreiten sich flächig mit mehr oder weniger großen Zwischenräumen voneinander.

Die Stämme oder Triebe werden in der Fachsprache als Bulben – richtiger allerdings Pseudobulben – bezeichnet. Sie sind von unterschiedlicher Form und Größe und kugel-, keulen- oder spindelförmig verdickt. Die Blätter sind meist dickfleischig oder lederig, schmucklos und meist grün. Beide Vegetationsorgane haben die Aufgabe einer Speicherung von Wasser und Nahrung zur Überbrückung der Trockenperioden. Monopodiale Pflanzen entwickeln stets nur seitlich aus dem Sproß Blütenstände.

Sympodiale Pflanzen bilden Blütenstände in zwei Formen aus: akranthe, als Beispiel Cattleya, haben endständige Blütenstände, pleuranthe entwickeln sie seitlich, wie es bei Cymbidium der Fall ist.

Blütenstände bei sympodialem Wuchs

Bulben (Pseudo-oder Scheinbulben) von verschiedenen Orchideen

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