Beginnen wir mit den Wurzeln – Teil 2

Die Beschaffenheit der Wurzeln ist der Maßstab für die weitere Existenz der ganzen Pflanze. Je mehr kräftige und gesunde Wurzeln sie aufzuweisen hat, desto größere Blühleistungen können wir von ihr erwarten. Die Nährstoffaufnahme durch die Blätter ist unumstritten. Sie reicht jedoch allein nicht aus, um die Pflanze zu dem zu befähigen, was wir von ihr erwarten: sicherem und reichem Blühen. So sieht derjenige Orchideenfreund, welcher es versteht, in der Beschaffenheit der Wurzeln künftige Freude an der Schönheit der Blüten voraus – oder auch nicht, wenn die Pflanze infolge fragwürdiger Bewurzelung zu großen Leistungen nicht befähigt ist. Die Paphiopedilum – mit der deutschen Bezeichnung Frauenschuh – haben große Bedeutung auch für den Orchideenliebhaber. Sie sind erdbewohnend, entwickeln z.T. wenige, aber verhältnismäßig kräftige Wurzeln, die mit einem dichten Pelz von Wurzelhaaren besetzt sind. Bei Verpflanzarbeiten wird man oftmals mit Erstaunen feststellen, mit wie wenig Wurzeln die Pflanze noch existenzfähig sein kann.

Der flachen, bandförmigen Wurzeln mancher Phalaenopsis muß ich noch gedenken. Auch aus ihrer Beschaffenheit kann man Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Pflanze ziehen. Unlösbar fest sind sie der Außenwandung des Gefäßes verbunden. Silbern schimmert das Velamen – eine Schicht leerer Zellen – über dem grünen Untergrund, dem Teil der Wurzel, der assimilationsfähig ist. Dort, wo sie frei in der Luft hängen, sind sie weniger flach, meist etwas gewunden. Man hat das Empfinden, als suchten sie beständig nach einem Halt, nach einer Unterlage, der sie sich anheften können, die Pflanze sicher verankern zu helfen.

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